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Raum linksrechts zeigt Arbeiten von Kriss Salmanis und Paul Sochacki

(21.10. – 20.11.2011)
Kriss Salmanis (*1977, lebt in Riga) und Paul Sochacki (*1983, lebt in Berlin) haben auf den ersten Blickwenig gemeinsam und vermutlich auch auf den zweiten. Der eine ist Maler, der andere arbeitet mit Animation, aber dennoch gibt es die eine oder andere Ĩnlichkeit im Groߥn und im Kleinen. Sie arbeiten mit verschiedenen Modi von Arbeits- und Handlungsweisen, sind nicht tatenlos, stilisieren aber eine Form des Mߩggangs zumindest als Distanz zur eigenen Arbeit , die eine beobachtende Ruhe beinhaltet, aus der heraus kleine Setzungen und Handlungen eine Differenz zu den Strukturen hervorzurufen sucht. Salmanis inkorporiert diesen Aspekt in seine Arbeit, der andere lebt ihn vielleicht eher zumal das Spektrum seiner Arbeiten weit mehr umfasst als die Malerei. Beide nehmen das Allt䧬iche und Unscheinbare willkommen in ihre Arbeit auf.

Die humoristischen Züge von Paul Sochackis Leinwänden wenden sich zumeist direkt ins Traurige, manchmal gar ins Tragische. Ein Melancholiker, ein Künstler im besten Sinne? Vielleicht auch ein Dandy, alles durchschauend und zynisch begleitend, flaniert er durch die Nächte, trägt den Seidenschal mit Eleganz und Wrde. En passant verhandelt Sochacki in seinen Bildern die Gesellschaft der Gesellschaft und sagt ijthetik und ֫ologie Salut! Zugleich aber ist der Maler genre- und medienunspezifisch und wendet sich eher den Handlungen und Tätigkeiten zu mit dem Wunsch nach Differenz.

Kriss Salmanis kommt aus einer sehr anderen Tradition, einer lettischen Kunstwelt, die er mit ebensoviel Distanz betrachtet wie das Knstlersein. Kein Dandy und kein Seidenschal, sondern erstaunliche Offenheit. In Bergen steht er drei Monate unter der Dusche, weil es dort soviel regnet, und zeichnet nach und nach seinen Schatten wie er sich einseift, ab- und wegduscht. Am Ende der akribischen Arbeit steht eine kurze Animation, die hiervon nicht mehr viel verrät Ein Film verbreitet gähnende Langeweile, eingefangen in der lettischen Peripherie, aber die Beweglichkeit des Films, der Aspekt der Zeit und menschliche Wahrnehmungsfähgkeiten werden auch hier betrogen, wenn nur vermeintlich nichts geschieht.

Raum linksrechts

Valentinskamp 37 | 20355 Hamburg

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