Tempelleuchten II

Mitten in Hamburgs Innenstadt, versteckt in einem Hinterhof, verfällt seit Jahren ein historischer Schatz: Der weltweit erste Synagogenbau des liberalen Judentums.
1817 gründete sich in Hamburg der Neue Israelitische Tempel-Verein. Dieser Verein, der angetreten war, das Judentum zu reformieren, erbaute in der Poolstraße seine erste Synagoge, den Tempel.

Heute existieren, nach einem Bombentreffer im Jahr 1944, nur noch Teile des Gebäudes, die seit 2003 unter Denkmalschutz stehen. Die Londoner Foundation for Jewish Heritage (www.foundationforjewishheritage.com) führt diese Stätte in ihrer „Top 19 Watchlist“ der am stärksten bedrohten jüdischen Relikte in Europa auf – von insgesamt 3.318 von Zerstörung und Verfall bedrohten Objekten!

Als Zeugnis des jüdischen Lebens und seiner Vielfalt hat dieser Ort bis heute eine ganz besondere Bedeutung. Seine Geschichte aber liegt für die meisten Hamburgerinnen und Hamburger noch immer im Dunkeln.

Mehr als 100 Menschen waren beim ersten Tempelleuchten am 1. Advent dabei. Dort war ursprünglich geplant, mit einer Lichtinstallation von Michael Batz die Tempelruine leuchten zu lassen. Da wir vom Eigentümer des Grundstücks keine Erlaubnis für diese künstlerische Aktion bekommen hatten, haben wir stattdessen die Poolstraße bespielt: Mit Lichtbildern und Erzählungen über die Geschichte dieses einzigartigen Ortes.

Dies wollen wir, wie bereits angekündigt, wiederholen: Am 4. Advent, wenn zudem die 1. Chanukkakerze entzündet wird!

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und auf neue Besucher*innen