Feinkunst Krüger: René Holm - Shelter for the Storm - Vernissage am Samstag

Liebe Freunde der Galerie,

nach dem gelebten Grau in der Zeichnung und der Malerei der letzten Ausstellung kommt nun mit den neuen Arbeiten des dänischen Künstlers René Holm wieder Farbe in die Galerie. Tatsächlich passend zu den herbstlichen Farben der Natur und zur stürmischen Jahreszeit bieten seine Bilder das passende Bild zur jetzigen Zeit.

Herzlichst
Ihr Ralf Krüger

Vom 05. bis zum 25. Oktober 2025 präsentiert der dänische Künstler René Holm, nach zwei von ihm kuratierten Ausstellungen und einer Teilnahme an einer Gruppenausstellung, nun also seine erste Soloausstellung bei Feinkunst Krüger. Passend zu seinem 25-jährigen Jubiläum als Künstler und passend zu seinem Weg in dieser Zeit, der ihn zu einem bedeutenden Künstler in der zeitgenössischen dänischen Kunst gemacht hat, mit vielen weltweiten Ausstellungen und zahlreichen Museumsshows, nun also seine erste Soloshow in Hamburg.

Zur Vernissage am Samstag den 04. Oktober 2025 ab 20:00 Uhr laden wir herzlich ein.

”Twas in another lifetime, one of toil and blood…” – so beginnt Bob Dylans Lied “Shelter from the Storm”.
Und genau in diesem Spannungsfeld zwischen Flucht und Hoffnung, Verletzlichkeit und Überleben entfaltet sich René Holms neueste Werkserie.

Mit Shelter for the Storm knüpft Holm an seine Ausstellung SHELTER aus dem Jahr 2013 an – diesmal jedoch mit einem radikal neuen Materialansatz und einer verdichteten, körperlichen Präsenz. Er arbeitet erstmals mit Ölfarbe auf Kupferplatten, von denen einige mit Urin behandelt wurden. Dieser performative Eingriff erzeugt eine natürliche Patina, eine Oxidation, die die Werke zugleich chemisch und biografisch auflädt – als eine Art körperlicher Abdruck des Künstlers. Im vergangenen Jahr kehrte Holm zur Arbeit mit Ölgemälden zurück und setzte dabei den Fokus auf Licht als wiederkehrendes Thema. Er erforscht das Licht, das im Christentum und im menschlichen Leben für Hoffnung, Glauben sowie für Phasen steht, in denen es erlischt oder wiedergefunden wird. Dieses Thema fügt seinen bereits bekannten visuellen Erzählungen eine neue, tiefere Dimension hinzu.
Die vertrauten Motive von Zelten, Wäldern und Nacht sind geblieben – doch das Licht hat sich verändert. Einige Zelte wirken einladend, andere abweisend. Sie stehen allein oder in Paaren, mal eingebettet in die Natur, mal als Fremdkörper, die sich gegen ihre Umgebung behaupten müssen. Schutz und Unsicherheit liegen dicht beieinander. Das Kupfer verleiht den Bildern eine glühende, sich wandelnde Oberfläche. Es reflektiert das Licht, den Raum und die Zeit – es altert, verändert sich, widersetzt sich. Mit dieser Serie schlägt Holm ein neues Kapitel in seinem Werk auf, in dem Material, Motiv und Körper eine fragile Allianz eingehen.
Shelter for the Storm ist ebenso poetisch wie politisch. Die Werke verhandeln existenzielle Fragen: Wo finden wir Schutz – im Wald, in den Randzonen der Städte, in Träumen? Was bedeutet es, Heimat nur vorübergehend zu erfahren? Und wie überleben wir den Sturm? Diese Ausstellung ist mehr als eine Sammlung von Bildern. Sie ist ein Nachdenken über das Menschsein – und das Bedürfnis, irgendwo Zuflucht zu finden.

René Holm gilt als eine bedeutende Figur der zeitgenössischen dänischen Kunst und feiert sein 25-jähriges Künstlerjubiläum mit kontinuierlicher Weiterentwicklung – ein Beweis für seine Fähigkeit zur Erneuerung und zugleich seine Treue zu seinem künstlerischen Schaffen. René Holm – geboren in Esbjerg – ist ein anerkannter dänischer Künstler mit einer starken Verbindung zu Dänemark und Berlin. Er absolvierte sein Studium an der Aarhus Kunstakademie, wo er von 2001 bis 2006 studierte. Holm ist bekannt für seine Arbeiten in Malerei, Skulptur und Grafik und hat weltweit ausgestellt. Sein künstlerischer Fokus liegt auf Darstellungen von Menschen und Umgebungen, die sich von gesellschaftlichen Normen unterscheiden. Er hat thematische Serien geschaffen, die sich mit dem Schicksal von Menschen in kleinen Gemeinschaften befassen, die vom Mainstream abweichen. Seine Kunst scheint eine tiefe soziale Empörung auszudrücken, die sich in seinen detaillierten Pinselstrichen widerspiegelt. Im Jahr 2017 verwirklichte Holm seinen Traum, eine feste Basis in Berlin zu etablieren, wo er nun einen Großteil seiner Zeit lebt und arbeitet.